Monday, December 15, 2014

Pflegenotstand im Iran


In Teheran fand am Sonntag, den 14. Dezember 2014, eine Kundgebung des Pflegepersonals vor der Vertretung des Staatspräsidenten statt, an der rund 700 Personen teilnahmen. Sie forderten Löhne, die ihnen ein Überleben ermöglichen. Die Kosten im iranischen Gesundheitssystem sind zwar drastisch gestiegen, das Pflegepersonal hat davon aber nicht profitiert. Seit sieben Jahren ist ein Gesetz in Kraft, das ihre wirtschaftliche Lage verbessern soll – angewandt wird es aber nicht. Der Gesundheitsminister hat am 1. Dezember 2014 bekannt gegeben, dass die Löhne für die Pflegekräfte erhöht werden sollen und ihr Mindestlohn jetzt 1,8 Millionen Tuman betragen soll. Das sind umgerechnet 400 Euro. Laut Angaben der iranischen Zentralbank liegt die Armutsgrenze im Iran bei 2 Millionen Tuman, das heißt auch mit diesem neu verkündeten Mindestlohn bleiben die Krankenschwester und Pfleger unter dieser Grenze. An der Kundgebung wollte auch Pflegepersonal aus den iranischen Regionen Masandaran, Gilan und Isfahan teilnehmen. Sie wurden aber von einer staatlichen Institution, deren Name in den iranischen Medien nicht genannt wurde, gewarnt und unter Druck gesetzt, so dass sie nicht nach Teheran fuhren.

Die Folge der miserablen Bezahlung kombiniert mit dem Anstieg der Kosten im Gesundheitssystem ist, dass die Bevölkerung, die nicht zwischen Ärzten und Pflegern unterscheidet, ihren Zorn an den Pflegern auslässt, was die Arbeitsmotivation nicht erhöht, sondern dazu führt, dass jährlich Tausende von Pflegern und Krankenschwestern aus dem Dienst ausscheiden und ihr Glück im Ausland versuchen. Die Arbeit verteilt sich dann auf die Dagebliebenen, ohne Lohnausgleich.


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