Monday, February 2, 2015

Ahwas (Iran) – Saurer Regen?



In Ahwas, einer Erdölstadt im Südwesten des Irans, herrscht dicke Luft. Letzten Freitag gingen die Menschen sogar auf die Straße, um von der Stadtverwaltung Maßnahmen für den Umweltschutz einzufordern. Die Luft in Ahwas und Umgebung ist so dick, dass man zeitweilig nur bis auf 400 m Sicht hat. Dann, wenn im benachbarten Irak der Sandsturm wütet, ist es auch in Ahwas besonders schlimm. Für den Sandsturm kann keine Regierung und kein Bürgermeister etwas, aber es gibt sehr wohl Mittel, die Folgen zu mindern.

Das erste ist die Bepflanzung von Wanderdünen und die Anpflanzung von Schutzhecken im Umkreis der Stadt. Darauf, Hecken zu pflanzen, ist man auch früher schon gekommen, nur mit der Pflege danach hapert es, und so wurden die Anpflanzungen im Lauf der Zeit vom Sand zugeweht. Schutzfunktion Null.


Teer und Glaswolle

Stattdessen haben sich die Verantwortlichen etwas anderes einfallen lassen: Sie lassen die Wanderdünen im Umkreis der Stadt mit einem „Maltsch“ genannten Gemisch aus Teer und Glaswolle besprühen. Das bindet den Sand und verhindert das Aufwirbeln. Dachte man. Leider hat man nicht weiter gedacht. Zum einen sickern die Erdölprodukte in den Boden, wenn es mal regnet, und verseuchen Boden und Grundwasser. Und zweitens wird auch da gepfuscht, das heißt, man hat zu wenig gesprüht, so dass dieses Gemisch nicht am Boden gebunden wird sondern mit dem Sturm aufgewirbelt wird. Und dann hat man es in der Luft und in der Lunge. Teer und Glaswolle. Wer mal mit Glaswolle gearbeitet hat, weiß, wie unangenehm es ist, sie einzuatmen, und so wundert es nicht, dass die Bevölkerung gegen „Säure“ in der Luft protestiert.

Bisland haben die Behörden nichts gemacht außer Schulen zu schließen.


Bookmark speichern oder einem Freund mailen


Facebook

Twitter

studiVZ meinVZ schülerVZ

del.icio.us

email




_____ http://j.mp/Please-Support-Me-by-Click-HERE

No comments:

Post a Comment