Monday, January 27, 2014

Iran: Brief an den Geheimdienstminister

Ajatollah Abu l-Qassem Chas‘ali ist ein Vertrauter von Ajatollah Chamene‘i, Mitglied des Wächterrats und Vorsitzender einer lukrativen islamischen Stiftung. Sein Sohn, Dr. Mehdi Chas‘ali, betreibt ein eigenes Weblog und war wegen seiner kritischen Äußerung auch schon in Haft. Mehdi Chas‘ali hat jetzt an den Geheimdienstminister geschrieben und ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass die sogenannten „eigenmächtigen Elemente“ an die Zügel genommen werden.

So erwähnt Mehdi Chas‘ali den Fall des Verkaufsdirektors des Verlags „Ketab-e sabs“ (Grünes Buch), der direkt vor seinem Arbeitsplatz entführt und an einen Ort gebracht wurde, der extra für Verhöre eingerichtet war. Er war dort in einem Raum untergebracht, in dem ständig Licht brannte, in dem es aber keinen Schalter gab, das Licht auszumachen. Er wurde dort schweren und „unmoralischen“ Folterungen – wie Mehdi Chas‘ali schreibt – unterzogen. Nach seiner Freilassung versuchte er, gegen die „eigenmächtigen Elemente“, die ihn entführt hatten, zu klagen, aber die Justiz blieb untätig und schließlich wurde er sogar noch bedroht, so dass er aus dem Iran fliehen musste.

Dann kommt Mehdi Chas‘ali auf seinen eigenen Fall zu sprechen. Sein Verhörbeamter hat ihm bei den Folterungen die Hand gebrochen, die Zähne, die Wirbelsäule und den Hals geschädigt. Der Täter ist Mehdi Chas‘ali namentlich bekannt, aber die Justiz geht nicht gegen ihn vor, obwohl Mehdi Chas‘ali gegen ihn Anzeige erstattet hat. Noch heute wird Mehdi Chas‘ali von Leuten bedroht, die vermutlich von diesem Beamten auf ihn angesetzt wurden. Mehdi Chas‘ali berichtet, dass sich der Folterer vor ihm rühmte, dass Wahid Haqqanipur hinter ihm stehe, der im Sekretariat des Religiösen Führers arbeite. Nicht einmal der Geheimdienstminister habe ihm etwas zu sagen.

Mehdi Chas‘ali fordert den Geheimdienstminister auf, endlich gegen diese „eigenmächtigen Elemente“ vorzugehen.


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