Moschta Ali Gohari, Spitzenbeamter im iranischen Erdölministerium, hat am heutigen Dienstag, den 27.5.2014, der Nachrichtenagentur Mehr ein Interview gegeben. Dort erklärte er, dass im Südiran jeden Tag 75 Mio. m³ Erdgas ungenutzt verbrannt werden.
Damit, so Gohari, würden nicht nur jede Menge Kapital vergeudet sondern auch das Klima geschädigt. Um diese Menge Gas einer sinnvollen Nutzung zuzuführen wäre eine Investitionssumme in Höhe von 11 Mrd. US Dollar erforderlich. Das Gas müsse nur verbrannt werden, weil die Technik ihrer Nutzung nicht zur Verfügung stünde. Der Erdölminister selber hatte erst letzten Monat in einem Interview gesagt, dass der Iran demnächst Erdgas importieren müsse, wenn die Erdölindustrie nicht entsprechend technologisch entwickelt würde.
Kommentar: Für ein reiches Land wie den Iran sind 11 Mrd. Dollar nicht so viel Geld, besonders wenn man daran denkt, dass in den letzten zwei Jahren der Amtszeit von Ahmadinedschad 12 Mrd. Dollar aus Öleinnahmen verschwunden sind und bis heute nicht klar geworden ist, in welchen Kanälen die Gelder versickert sind. Zudem wird Erdöl in Höhe von 5 Mrd. Dollar auf dem Schwarzmarkt an Länder wie China, Malaysia oder andere asiatische Länder verkauft. Die regelmäßige Hilfe für die Hisbollah, die Hamas oder für die syrische Regierung und radikale Organisationen in Ländern wie den Irak, etc., beläuft sich ebenfalls auf über 10 Mrd. Dollar pro Jahr. Selbst unter der gegenwärtigen Sanktionen hat der Iran jährliche Öleinnahmen von über 70 Mrd. Dollar. Das Problem ist allerdings hier, dass notwendige Direktinvestitionen aus dem Ausland (z.B. von Erdölgesellschaften) nicht fließen, weil die rechtliche und wirtschaftliche Situation im Iran insgesamt noch immer zu unsicher ist. Die iranische Wirtschaft leidet unter dem Phänomen der gleichzeitigen Depression und Inflation.
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