Monday, November 10, 2014

Iran: Staatliches Radio und Fernsehen mit neuem Chef



Mohammad Sarafras – neuer Direktor von Seda wa Sima


Bis jetzt war der Pasdar-General Sarqami der Direktor der staatlichen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft Seda wa Sima.

Es gab viele Proteste der iranischen Opposition gegen ihn, zuletzt sogar von Seiten der iranischen Reformisten, aber die dürften nicht der Grund für den Wechsel an der Spitze sein. Auch der jetzige Präsident Rouhani gehörte zu den Kritikern von General Sarqami, wie man sieht, hatte er es mit einem Wechsel aber nicht eilig. Das ist auch klar. Denn der Präsident hat da gar nichts zu sagen!

Der Chef des staatlichen iranischen Medienkonzerns wird nämlich von Ajatollah Chamene‘i, dem Religiösen Führer, festgelegt. Und so hat der Wechsel einen banalen Grund. Die fünf Jahre des Vorgängers sind abgelaufen.

Der neue Chef, Mohammad Sarafras sieht zwar jung aus, ist aber ein alter Hase im Geschäft. Seit zwanzig Jahren arbeitet er für Seda wa Sima, zuletzt als Leiter des Auslanddienstes. Und außerdem war er auch Direktor des in London stationierten Senders PressTV, der ebenfalls dem iranischen Staat gehört. Herr Mohammad Sarafras gehört zu dem erlauchten Kreis von neun Personen, die im März 2013 auf einer Sanktionsliste der Europäischen Union namentlich erwähnt werden. Sie haben Einreiseverbot in die EU, ihre Konten sind eingefroren.


Foltergeständnisse ausgestrahlt

Mohammad Sarafras wird konkret vorgeworfen, die unter Folter erzielten „Geständnisse“ des kanadisch-iranischen Journalisten Masiar Bahari ausgestrahlt zu haben, im Iran wie über PressTV im Ausland, um die iranische Protestbewegung von 2009 zu verunglimpfen und den Journalisten als „Spion“ zu diffamieren. Ajatollah Chamene‘i hat einmal mehr bewiesen, dass es nicht die Proteste an der Person des Vorgängers waren, die ihn zum Wechsel bewegt haben.


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