Tuesday, April 23, 2013

Der erste große Streik im iranischen neuen Jahr

1100 Arbeiter der Fabrik Safa Rolling & Pipe Mills Co. sind am Sonntag, den 21.4.2013, in den Streik getreten. Die Fabrik ist 120 km südwestlich von Teheran in der Nähe der Stadt Saveh gelegen und stellt Pipelines für die unterschiedlichsten Zwecke her: Wasser- und Abwasserleitungen, Öl- und Gaspipelines, etc.


Dem Streik vorausgegangen waren Monate der Auseinandersetzung zwischen Arbeitern und Unternehmensleitung. In der Vergangenheit waren die Löhne für Überstunden nicht ausbezahlt worden. Weitere nichtmonetäre Lohnbestandteile wurden versagt. Der Unternehmer hat stets behauptet, dass der Staat bestimmte Zuschüsse nicht geleistet habe und deswegen sei kein Geld da. Immer wieder wurde vertröstet auf einen späteren Zeitpunkt. Eine Frist, zu der die fehlenden Gelder ausbezahlt werden sollten, ließ der Unternehmer verstreichen.


Quasi als Drohung für den Rest der Belegschaft entließ der Unternehmer am Samstag 100 Arbeiter. Er hat wohl gehofft, dass diese Maßnahme die übrigen Arbeiter einschüchtert und zum Schweigen bringt. Doch es kam anders.


Am Sonntag drangen die einhundert entlassenen Arbeiter in das Fabrikgelände ein, um vor dem Verwaltungsgebäude gegen ihre Entlassung zu protestieren. Nach kurzer Zeit erhielten sie Unterstützung von ihren Kollegen und überall in der Fabrik standen plötzlich die Maschinen still.


Die Forderungen waren:



  • Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter

  • Verlängerung der Verträge dieser Arbeiter um mindestens 1 Jahr

  • Die ausstehenden Gelder müssen bezahlt werden


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