Monday, April 22, 2013

Gericht in Mariwan (Iran): Mann muss Frauenkleider tragen



Männer aus dem iranischen Kurdistan protestieren auf Facebook gegen sexistisches Urteil


In Mariwan wurden drei Männer wegen Familienstreitigkeiten vor Gericht gebracht. Das Gericht in Mariwan verurteilte die drei Männer dazu, als Strafe in kurdischen Frauenkleidern durch die Stadt geführt zu werden. Das Urteil wurde an einem von ihnen gleich vollstreckt. Daraufhin organisierte der Frauenverein von Mariwan (Andschoman-e Sanan-e Mariwan) eine Protestkundgebung. Die Frauen gingen gegen dieses diskriminierende Urteil in roter kurdischer Frauenkleidung auf die Straße. Darauf griffen die iranischen „Sicherheits“kräfte ein und verletzten einige Frauen, von Festnahmen wurde nichts berichtet. Die Proteste weiteten sich rasch aus. Studenten der Universität Payam-e Nur in Mariwan forderten in einer Petition, dass der Richter und die vollstreckenden Beamten für das Urteil und die Vollstreckung bestraft werden sollen. Eine Reihe von kurdischen Männern gingen in Mariwan nach Bekanntwerden des Urteils aus Protest in Frauenkleidern auf die Straße. Einige trugen Plakate, auf denen stand, es sei keine Schande, die Kleider seiner Mutter zu tragen. Mehrere Abgeordnete im iranischen Parlament, darunter auch der von Mariwan, protestierten gegen diese Strafmethoden in einem Brief an den iranischen Innenminister. Trotz aller Proteste aus der kurdischen Stadt befand General Sa‘id Montaser ol-Mehdi, das Vorgehen im Rahmen der „Bekämpfung des Rowdytums“ sei durchaus angebracht und gerechtfertigt. Der General ist der Vizedirektor für Sozialangelegenheiten bei den Sicherheitskräften der Islamischen Republik Iran. Er meinte, solche Methoden seien angemessen, um „das notwendige Sicherheitsgefühl wiederherzustellen“.


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